Anfang des Monats habe ich auch ein ADAC-Intensiv-Training mit meinem kleinen Flitzer gemacht. Ich hatte vor einigen Jahren schon mal drei gemacht, leider waren die aber so lange her, dass ich nichts höheres als das Intensiv-Training nehmen konnnte. Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich vom iQ begeistert vom Training aber eher enttäuscht war.
Was mich am ADAC-Training gestört hat (außer einigen versteckten Preiserhöhungen in den letzten Jahren), war überraschenderweise das moderne Fahrsicherheitszentrum, auf dem es abgehalten wurde. Mein bestes Training war vor 7 (?) Jahren ebenfalls ein ADAC-Intensivtraining, allerdings auf dem WABCO-Testgelände. Dort gab es zwar keine so modernen Möglichkeiten wie Wasserfontänen und Hydraulikplatten, dafür haben sich aber gleich drei Trainer um einen gekümmert und sich auch mal zu einem in den Wagen gesetzt, um adhoc Tipps zu geben. Jetzt gibt es nur noch einen Trainer und ein Walkie-Talkie. Das hat zur Folge, dass bei gleicher Teilnehmerzahl die Wartezeiten viel länger werden und die direkte Resonanz abnimmt. Was mich aber am meisten stört, ist, dass die Geschwindigkeiten so massiv heruntergefahren wurden. Auf dem WABCO-Gelände wurden bei manchen Übungen in der Spitze knapp 140 gefahren, jetzt durften wir ein einziges Mal vor einer Vollbremsung 70 fahren, sonst war fast alles unter 50. Die Begründung dafür war, dass nur wichtig sei, das richtige Reagieren zu lernen, was bei jeder Geschwindigkeit gleich sei. Das mag ja z.T. stimmen, aber m.E. beim iQ nur bedingt, der ja gerade bei höhren Tempi zu einer gewissen Nervösität neigt.
Egal, was ja hier eigentlich viel interessanter ist, ist das Abschneiden des iQs. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Wagen dem ebenfalls teilnehmenden Porsche Boxster klar die Show gestohlen hat. Bei der Schlussbesprechung hat die Hälfte der Leute auf die Frage, was uns beim Training am meisten überrascht hat, geantwortet, dass sie nicht gedacht hätten, dass der iQ so weit vorne mitfährt.
Die einzige Disziplin, bei der ich nicht uneingeschränkt zufrieden war, war die bewässerte Kreisbahn, denn dort hat der Wagen für meinen Geschmack zu stark untersteuert egal, was ich gemacht habe. Ist bei einem Stadtwagen aber natürlich vernünftig so. Und vielleicht kann man das schon gut ändern, indem man etwas mit dem Luftdruck spielt. Positiv überrascht war ich von den serienmäßigen 15-Zoll-Sommerreifen, die ich bis dahin nur 600km gefahren hatte. Beim Bremsen auf leicht feuchter Fahrbahn stand der Wagen aus 50 km/h fünf Meter vor dem Boxster (wobei dessen P-Zero-Reifen bestimmt auch nicht auf Nasshandling ausgelegt sind). Auch beeindruckt war ich bei der Hydraulikplatte davon, wie leicht sich das übersteuernde Heck trotz des kurzen Radstands wieder einfangen lässt. Gewundert hat mich, dass es kein Deut schwieriger war, wenn das VSC komplett deaktiviert war.
Weiß jemand, ob das VSC bei offizieller Deaktiverung wirklich komplett aus ist? Ich weiß, dass es bei vielen Autos so ist, dass ESP sich zwar per Knopdruck deaktiveren lässt, es im Ernstfall aber trotzdem noch eingreift. Ist das bei uns auch so?
Auch wenn ich mit dem Trainingsgelände nicht wirklich zufrieden war, kann ich so ein ADAC-Training jedem, der es noch nicht gemacht hat, uneingeschänkt empfehlen. Ich habe dadurch jedenfalls deutlich mehr Vertrauen in meinen Flitzer (und mich) gewonnen, wenn das Heck mal wieder den Spurwechsel einleitet.
