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Autofreier Sonntag

Themen, die nicht in die anderen Foren passen

Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon Temporyx » Donnerstag 19. Mai 2011, 00:55

iQed hat geschrieben:...bei den großen teuren Autos sind wir technisch vorn und können die Preise verlangen, so dass man auch noch hier produzieren kann. Ich bin ja auch nur ein kleiner Fisch, aber Millionen andere Arbeitsplätze hängen auch noch daran, sodass es wiederum für jeden Deutschen gut ist....

Dieser wirtschaftliche Hype, der hierzulande tatsächlich bisher für sehr viele Arbeitsplätze gesorgt hat kann auch unser Land sehr empflindlich treffen, wenn es sich fast schon monotonistisch auf diesen Industriezweig ausruht. Und diese Ausrichtung halte ich mittlerweile für ganz Deutschland schon mehr als bedenklich. Da hängen m.E. zu viele Arbeitsplätze dran. Einen solchen "Riesentanker" auf der Stelle zu drehen wenn es mal sein muss (auch andere Nationen bauen mittlerweile hervorragende Autos, reicht das Öl auf unserem Planeten für alle Zeit?, bauen die Deutschen zwangsweise irgendwann mal auch die besten E-Autos?, ist der Individualverkehr auch Generationen später noch DIE Wahl des besten vorwärtskommens?) kann sich als ein schwieriges Unterfangen herausstellen. Viele kleine Tankerchen betreiben kann dagegen viele Vorteile haben. Denn wenn dann ein solcher Tanker mal liegenbleiben sollte, gibt es genug andere auf die man überspringen kann. Selbst die Forstwirtschaft pflanzt längst nicht mehr Wälder bestehend aus nur einer Baumsorte.

Denkt mal an Nokia. Noch vor wenigen Monaten war dieser finnische Konzern unbestrittener Marktführer ins Sachen Mobiltelefone. Dann kamen die Smartphones auf. Erst belächelt verpasste Nokia (derzeit noch die Nr.3 der Welt) nur für einen kurzen Moment den Anschluß, setzte weiterhin auf sein Symbian bzw. MeeGo und verliert nun scheinbar unaufhaltsam an Boden. Um überleben zu können musste nun eine Partnerschaft mit Microsoft her (WP7). So stand Mercedes-Benz mehr als einmal auf der Wunschliste ausländischer Investoren und Schweden musste "ihr" Volvo bereits in chinesische Hand abgeben.

So möchte auch ich nicht jeden Sonntag zum autofreien Tag erklärt bekommen, aber 2 oder 3mal im Jahr zu festen Zeiten fände ich schon einer Diskussion wert.
Grüße von der hessischen Bergstraße
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon roterrabe » Donnerstag 19. Mai 2011, 07:44

Temporyx hat geschrieben: Dieser wirtschaftliche Hype, ... fände ich schon einer Diskussion wert.


Vom ersten bis zum letzten Wort, dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.
Die Faszinationskraft des Autos beruht auf der Illusion, Raum und Zeit beherrschbar werden zu lassen.
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon iQed » Donnerstag 19. Mai 2011, 13:17

Dem kann ich nur zustimmen, wer zu einseitig auf einer Schiene fährt, kann Pech haben.

Aber bei deinem Tanker-Beispiel zu bleiben: Wir können froh sein, den großen Tanker zu haben und bauen uns schrittweise andere Tanker. Bis es soweit ist müssen wir ja wenigstens nicht selbst den großen Tanker versenken.
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon Temporyx » Freitag 20. Mai 2011, 15:03

iQed hat geschrieben:...müssen wir ja wenigstens nicht selbst den großen Tanker versenken...

Das ist natürlich völlig richtig. Obwohl die arme deutsche Autoindustrie nicht gleich am Hungertuch nagen wird, nur weil eventuell ein paar Tage im Jahr des "deutschen liebstes Kind" in der Garage bleiben müsste.

U.a. mit solchen Ängsten bedient sich auch die hiesige Autolobby, wenn wieder mal ein generelles Tempolimit für Deutschlands Autobahnen diskutiert wird. Dabei weiß mittlerweise jeder halbwegs Informierte, dass Supersportwagen insbesondere auch in solchen Ländern verkauft werden, in denen der Fahrer geschwindigkeitseitig eher sehr gesittet fahren muss.

Einen völligen Umbruch wird es eher in der Antriebstechnik geben. Dort haben insbesondere die deutschen Hersteller über 100 Jahre Erfahrung. Wenn nun immer mehr Elektromotoren als Antrieb Einzug halten, können auch Mercedes, BMW, Audi, VW & Co. ihr enormes Wissen im Verbrennungsmotorenbau früher oder später des Hasen geben. Dann werden später irgendwo aus dem Ausland billige Elektromotoren zugekauft, deren Wirkungsgrade heute schon sehr nahe an 100% liegen!

BMW hat mit seinem "ActiveHybrid X6" (2,5 Tonnen Leergewicht, 485 PS) ein Fahrzeug am Markt platziert, dass in einem Test selbst die AutoBild ziemlich "in der Luft zerissen" hat. Und von Mercedes' S400 Hybrid liest man kaum mehr was und selbst auf der Webseite muss man lange suchen um sich Infos dazu anschauen zu können. Und was tut sich bei VW, Audi oder Opel. Okay, Opel kommt demnächst mit dem Ampera. Na, wenigstens hier hört man etwas Zukunft raus. Toyota dagegen baut weiter fleißig Hybrids, bekannterweise demnächst den Yaris. Mit dem RAV und dem ELV stehen zwei weitere Kandidaten in den Testcentern, die rein elektrisch fahren sollen.

Ich befürchte, wenn jemand Gefahr läuft derzeit deutsche schwerfällige Tanker zu versenken, dann die deutsche Autoindustrie selbst. Aber man soll ja nie die Hoffnung aufgeben ;)
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon iQed » Freitag 20. Mai 2011, 19:58

Die Autohersteller scheren sich doch einen Dreck um ein generelles Tempolimit, die allermeisten Autofahrer sind dagegen. Man lässt sich halt ungern Freiheiten nehmen.

Man weiß heute nicht, wie die Zukunft aussieht. Vlt stellen wir in 30 Jahren einfach selbst Benzin her und fahren weiter mit Verbrennungsmotoren? Ich weiß jedenfalls nicht, wer das Gerücht erfunden hat, dass Elektroautos die Zukunft sind?! Das scheint jeder zu glauben. Dass damit so gut wie kein CO2 gespart wird, es einfach nur nicht mehr vom Auto produziert wird, sondern vom Stromerzeuger, vergisst man damit auch.
E-Motoren sind dabei auch nicht das Problem. Das Problem ist, dass die Autos keiner kaufen will, weil sie wenig können und viel kosten und das bei CO2 Werten, die nur haarscharf unter dem iQ liegen.

Warum bauen deutsche Hersteller nur in die superteuren Autos Hybridsysteme? Weil die sich auch nicht verkaufen sollen, es ist nämlich ein Minus-Geschäft. Toyota ist da besser bestückt und hat mehr Erfahrung. Aber was nützen kiloweise Giftmüll, wenn man mit nem Diesel noch mehr spart? Hybride sind Erfindungen für den Dieselfeindlichen Ami-Markt.

Was umweltpolitisch Sinn macht und zukunftssicher ist, weiß heute keiner, aber aus irgendeinem Grund glauben viele, dass Hybrid- und E-Autos die Antwort sind. Aber dem wird sicher nicht so sein, und das weiß man bei den Herstellern. Die forschen lieber an Wasserstoff und Brennstoffzelle, bis sinnvolle Konzepte zur Stromerzeugung und -speicherung gefunden sind. Die sind nämlich nicht da und als Autohersteller wird man die nicht finden.
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon iQYewa » Freitag 20. Mai 2011, 21:41

Aus irgendeinem nicht genau zu definierenden Grund -
weibliche Intuition? ;) -
glaube ich schon seit Jahren,
daß die schon sehr genaue Konzepte in den Tresoren liegen haben,
die sehr gut funktionieren.
Doch öl- und Autolobby haben da ein Auge drauf,
daß das nicht (zu früh) an die Öffentlichkeit kommt.

Genauso kann ich mir einfach nicht vorstellen,
daß Solarmobile nicht funktionieren sollen.
Da hat sicher die Stromlobby was dagegen.

Diese Verflechtungen und Kungeleien gibts doch überall.
Wieso also nicht da?
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon iQed » Freitag 20. Mai 2011, 22:17

Warum sollte die Autolobby denn scharf darauf sein, den Ölmultis Gewinne zu bescheren?

Die Hersteller wollen und müssen Gewinne machen, darauf kommt es an in einer Marktwirtschaft. Es ist doch ohne jede Probleme möglich morgen einen Golf als Elektroauto anzubieten, nur kauft den halt keiner, weil sein realistischer Preis bei realistischem Absatz nicht unter 50.000 Euro läge, Reichweite um die 100 Kilometer, CO2-Verbrauch bei derzeitiger Stromproduktion um 100 g pro km. Wer kauft sowas?
Wer kauft Brennstoffzellen-Autos, für die es keine Tankstellen gibt?

Die Konzepte sind ja da, aber der Kunde nimmt sie nicht an, so lange sie in Preis und Leistung dem normalen Verbrenner hoffnungslos unterlegen sind. Außer ein paar Ökoenthusiasten mit dickem Geldbeutel würde heute eh keiner sowas kaufen.
Und bis alternative Konzepte ähnlich gut funktionieren wie Verbrennungsmotoren gehen noch Jahre an Forschung ins Land. Und um gleich Verschwörungstheorien vorzubeugen: Die Forschung kommt auch und insbesondere von Unis, die Autohersteller halten da nichts zurück.
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon MUCiQ » Freitag 20. Mai 2011, 22:19

Nach dem jetzigen Stand der Technik, benötigt man eine Photovoltaikanlage in der Größe eines Fussballfeldes, um ein Fahrzeug mit einer Reichweite von 50 km innerhalb von 3 Stunden zu laden, Fakt. Da lachen doch die Energiekonzerne. Auch der Ökostrom kommt nur aus der Steckdose. :)

Warum gibt es noch keine Infrastruktur, warum keine einheitlichen Steckdosen, warum keine einheitliche Volt/Watt/Ampere???
Die Anwort kennt fast jeder. ;)

Es funktioniert einfach noch nicht, kurzfristig schon gar nicht.

Solange regenerierbare Energie nicht flächendeckendend zur Verfügung steht und auch speicherbar ist, macht ein Elektromobil
auf Grund des Kosten/Nutzeneffekts wenig Sinn.

Warten wirs ab. Der Hybridantrieb ist sicherlich momentan eine gute Alternative.
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon iQYewa » Freitag 20. Mai 2011, 23:08

Es ist halt meine Überzeugung.
Es geht sicher schon besser.
Es wird nur klein gehalten.
Von wem und warum auch immer.

Auf den Mond fliegen können wir.
Aber da soll alles noch auf dem Stand von vor Jahrzehnten sein?

Wer's glaubt...
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Re: Autofreier Sonntag

Beitragvon iQed » Freitag 20. Mai 2011, 23:26

Der Hybrid bringt eh nur was, wenn man viel Stadtverkehr fährt. In den meisten Fällen ist ein Diesel sparsamer und ohnehin günstiger.

Zum Thema erneuerbare Energien: Da kämpfen grüne Gruppen ja gegeneinander, da jede Form von erneuerbarer Energie auch wieder die Umwelt schädigt, kämpfen lokale Umweltgruppen gegen die grünen Projekte.
So lange man den Leuten aber auch nicht reinen Wein einschenkt und klar sagt, dass erneuerbare Energien große Kompromisse erfordern, seh ich eh schwarz für die optimistischen Ziele.
Und solange man keinen Ökostrom hat, ist das E-Auto auch nicht sauber. Zumal ja für die ganzen Akkumetalle wieder ganze Länder umgegraben und geschändet werden, aber ist ja Afrika, das merkt hier keiner...

@iQYewa:
Auf den Mond zu fliegen hat nur diverse Milliarden Dollar gekostet....

Bisher war man mit der Batterietechnik halt recht zufrieden, erst in den letzten paar Jahren hat das Ganze enorm an Wichtigkeit gewonnen. Forschung dauert nun mal.

Immer diese Verschwörungstheoretiker...
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